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Prozesskostenfinanzierung: Welche Optionen existieren?

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Prozesskostenfinanzierung: Welche Optionen existieren?

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1.Warum Prozesskostenfinanzierung wichtig ist

Der Zugang zum Rechtssystem sollte für alle möglich sein. Doch in der Realität können hohe Gerichtskosten dazu führen, dass berechtigte Ansprüche nicht durchgesetzt werden. Besonders für Privatpersonen und kleine Unternehmen stellt das Prozesskostenrisiko eine erhebliche Hürde dar. Eine Prozessfinanzierung schafft hier eine Lösung, indem sie die finanziellen Belastungen übernimmt und den Betroffenen ermöglicht, ihr Recht durchzusetzen. Alles ohne eigenes Kostenrisiko zu tragen.

Fallstudie: Wie hhe Gerichtskosten Existenz bedrohen können

Ein mittelständisches Unternehmen geriet in einen Rechtsstreit mit einem ehemaligen Geschäftspartner. Die Forderungssumme betrug über 250.000 Euro. Ein Betrag, der existenzbedrohend war. Die Anwalts- und Gerichtskosten summierten sich auf mehrere zehntausend Euro. Ohne eine Prozessfinanzierung hätte das Unternehmen aus finanziellen Gründen auf die Klage verzichten müssen. Dank eines externen Prozessfinanzierers konnte der Rechtsstreit geführt und letztlich erfolgreich entschieden werden.

2. Staatliche Unterstützung: Prozesskostenhilfe (PKH)

Für Personen mit geringem Einkommen gibt es die Möglichkeit der Prozesskostenhilfe (PKH). Der Staat übernimmt dabei ganz oder teilweise die Gerichtskosten und Anwaltsgebühren, wenn der Antragsteller die finanziellen Voraussetzungen erfüllt. Allerdings ist die PKH an strenge Bedingungen geknüpft und deckt nicht alle Arten von Verfahren ab. Zudem kann es sein, dass die Kosten später zurückgezahlt werden müssen, insofern sich die finanzielle Lage des Antragstellers verbessert.

3. Welche Möglichkeiten zur Prozessfinanzierung gibt es?

Je nach individueller Situation gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um eine Prozessfinanzierung zu erhalten. Während Verbraucher oft nach Unterstützung bei Verbraucherklagen suchen, benötigen Unternehmen oder Anwaltskanzleien häufig Finanzierungslösungen für gewerbliche Streitfälle.

Prozessfinanzierung für Verbraucher

Im Falle dessen, dass sich Privatpersonen ein Gerichtsverfahren nicht leisten können, besteht die Möglichkeit zur Annahme einer Prozessfinanzierung. Auch wenn man dabei nur das Kostenrisiko minimieren möchte ist die Finanzierung möglich und sinnvoll. Typische Fälle sind dabei die Folgenden:

  • Verbraucher klagen gegen Unternehmen (z. B. fehlerhafte Produkte oder Vertragsverstöße)
  • Arbeitsrechtliche Streitigkeiten, bei denen Arbeitnehmer gegen ihren Arbeitgeber klagen
  • Schadensersatzklagen nach Unfällen oder medizinischen Behandlungsfehlern

Aber: Viele gewerbliche Prozessfinanzierer übernehmen solche Fälle nur, wenn die Erfolgsaussichten hoch und die Streitwerte entsprechend groß sind.

Gewerbliche Prozesskostenfinanzierung

Unternehmen und Anwaltskanzleien benötigen in häufigen Fällen das entsprechende Kapital, um kostspielige Rechtsstreitigkeiten zu finanzieren. Besonders bei komplexen Wirtschaftsprozessen oder internationalen Rechtsstreitigkeiten kann das finanzielle Risiko enorm ausfallen. Im Gegensatz zur Verbraucherfinanzierung sind hier oft höhere Summen im Spiel. Deshalb führen gewerbliche Prozessfinanzierer oft detaillierte Prüfungen durch. Eine gewerbliche Prozessfinanzierung eignet sich für:

  • Unternehmen, die offene Forderungen einklagen möchten
  • Startups und Mittelständler, die sich gegen unrechtmäßige Ansprüche verteidigen müssen
  • Anwaltskanzleien, die ihren Mandanten eine Finanzierungslösung anbieten möchten

4. Wann ist welche Option sinnvoll? Entscheidungshilfe

Vielleicht fragen Sie sich auch, welche Prozessfinanzierung zu Ihrem Fall passt. Nun, das hängt von der Höhe der Streitwerte, den Erfolgsaussichten der Klage und der eigenen finanziellen Situation ab. Während Privatpersonen oft zwischen Prozesskostenhilfe, Rechtsschutzversicherung oder gewerblichen Finanzierenden wählen müssen, benötigen Unternehmen in der Regel maßgeschneiderte Finanzierungslösungen.

Eine schnelle Entscheidungshilfe bietet die folgende Übersicht:

Situation Geeignete Finanzierungslösung
Geringes Einkommen, keine Rücklagen Prozesskostenhilfe (PKH)
Verbraucherklage mit hohem Streitwert Gewerblicher Prozessfinanzierer
Gewerbliche Forderungsklage Prozess Finanzierungsplattform
Rechtsschutzversicherung vorhanden Überprüfung der Deckung durch die Versicherung
Rechtsstreit mit unklarem Ausgang Individuelle Beratung durch einen Finanzierungsexperten

Noch unsicher, welche Finanzierungsoption am besten zu Ihrem Fall passt? Nutzen Sie unseren interaktiven Entscheidungsbaum, der Ihnen hilft, die richtige Wahl zwischen Prozesskostenfinanzierung, Prozesskostenhilfe und Rechtsschutzversicherung zu treffen.

Tipps für die Wahl des richtigen Finanzierungspartners

Nicht jeder Prozessfinanzierer ist für jeden Fall geeignet. Damit die Finanzierung reibungslos funktioniert, sollten Anspruchsinhaber folgende Punkte beachten:

Erfolgsaussichten prüfen: Seriöse Prozessfinanzierer übernehmen nur Fälle mit einer hohen Gewinnwahrscheinlichkeit. Eine unabhängige Ersteinschätzung ist hilfreich.

Vergleich der Kosten: Während einige Anbieter eine prozentuale Beteiligung am Prozess Erlös fordern, gibt es alternative Modelle mit festen Gebühren.

Bearbeitungszeit beachten: Die Prüfung eines Falls kann je nach Anbieter mehrere Wochen dauern. Eine Prozessfinanzierungsplattform wie AEQUIFIN beschleunigt diesen Prozess erheblich.

Zusätzliche Services prüfen: Manche Anbieter unterstützen Mandanten nicht nur finanziell, sondern sogar strategisch, indem sie erfahrene Anwälte vermitteln.

Finanzierungsmöglichkeiten

Der traditionelle Weg, Finanzierungsanfragen bei einzelnen gewerblichen Prozessfinanzierern einzureichen, kann ein mühsamer und langwieriger Prozess sein. Anfragen müssen einzeln geprüft werden, was Wochen oder gar Monate dauern kann. Bei AEQUIFIN hingegen können Anfragen auf einer Plattform gleichzeitig an mehrere Finanzierer weitergeleitet werden, was den Prozess erheblich beschleunigt und die Chancen auf eine erfolgreiche Finanzierung erhöht.

Anspruchsinhaber haben dabei verschiedene Optionen, ihre Prozesskosten zu finanzieren. Die wichtigsten Möglichkeiten im Überblick:

  1. Einreichen von Finanzierungsanfragen bei einzelnen Prozessfinanzierern
  • Hoher Rechercheaufwand
  • Lange Bearbeitungsdauer
  • Kein direkter Kostenvergleich
  1. Nutzung einer Prozessfinanzierungsplattform wie AEQUIFIN
  • Weltweit einzigartiges Modell
  • Schnellere Bearbeitung, da mehrere Finanzierer registriert sind
  • Maximale Transparenz
  1. Staatliche Unterstützung durch Prozesskostenhilfe (PKH)
  • Nur für finanziell Bedürftige
  • Strenge Voraussetzungen
  • Rückzahlungspflicht in bestimmten Fällen
  1. Rechtsschutzversicherung
  • Deckt nicht alle Streitfälle ab
  • Oft hohe Selbstbeteiligung
  • Begrenzte Deckungssumme

 

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5. Rechtsschutzversicherungen: Die Alternative?

Rechtsschutzversicherungen können eine sinnvolle Absicherung gegen hohe Prozesskosten sein, decken jedoch nicht alle Fälle ab. Wer eine Klage einreichen möchte, sollte die Finanzierung des Rechtsstreits durch die Versicherung prüfen oder ob eine gewerbliche Prozessfinanzierung die bessere Wahl ist.

Prozessfinanzierung vs. Rechtsschutzversicherungen

Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile. Während eine Rechtsschutzversicherung planbare Kosten bietet, ermöglicht eine Prozessfinanzierung die Durchsetzung von Ansprüchen ohne finanzielle Vorleistung.

Kriterium Prozessfinanzierung Rechtsschutzversicherung
Deckung Nur für finanzierbare Fälle mit hohen Erfolgsaussichten Je nach Vertrag, oft mit Ausschlüssen
Kosten Keine Vorauszahlung – Beteiligung am Ertrag Monatliche oder jährliche Beiträge
Flexibilität Finanzierung auch nach Streitbeginn möglich Muss vor dem Rechtsstreit abgeschlossen sein
Risikoübernahme 100 % Kostenübernahme bei Annahme des Falls Oft Selbstbeteiligung oder gedeckelte Kostenübernahme
Geeignet für Hohe Streitwerte, Unternehmen, Kanzleien Privatpersonen mit wiederkehrendem Rechtsbedarf

→ Mehr erfahren: Prozessfinanzierung vs. Rechtsschutzversicherung

Ein weiterer Unterschied: Während Prozessfinanzierer Fälle nach wirtschaftlichen Erfolgsaussichten auswählen, gewähren Versicherer oft nur Deckung, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Wer eine laufende Rechtsschutzversicherung hat, sollte prüfen, ob der aktuelle Fall gedeckt ist. Andernfalls kann eine Prozessfinanzierung eine sinnvolle Alternative darstellen.

6. Gewerbliche Prozessfinanzierer: Externe Geldgeber

Externe Prozessfinanzierer übernehmen die Kosten von Gerichtsverfahren und erhalten im Erfolgsfall einen Anteil am Prozess-Erlös. Besonders für Unternehmen und Kanzleien erscheint dies besonders attraktiv,, um liquide Mittel zu schonen und finanzielle Risiken auszulagern.

Voraussetzungen

Nicht jeder Fall ist für eine gewerbliche Prozessfinanzierung geeignet. Finanzierer prüfen Anfragen nach folgenden Kriterien:

Mindeststreitwert: In der Regel werden Fälle mit einem Streitwert von 100.000 Euro aufwärts finanziert.
Erfolgsaussichten: Die Klage muss eine hohe Gewinnwahrscheinlichkeit haben.
Bonität des Schuldners: Ein Urteil ist nur dann wertvoll, wenn der Beklagte zahlungsfähig ist.
Juristische Klarheit: Prozessfinanzierer bevorzugen Fälle mit eindeutiger Rechtslage.

Vorteile und Beispiele

Gewerbliche Prozessfinanzierung bietet zahlreiche Vorteile für Unternehmen, Kanzleien und Kläger mit hohen Streitwerten:

  • Kein finanzielles Risiko – Kosten für Anwälte, Gutachten und Gericht werden übernommen.
  • Liquiditätsschonung – Unternehmen müssen kein Kapital binden.
  • Prozessführung durch Experten – Finanzierer arbeiten oft mit spezialisierten Kanzleien zusammen.

💡 Beispiel: Ein Softwareunternehmen hatte eine Patentverletzung durch einen Wettbewerber festgestellt. Die Klage war erfolgversprechend, doch die Prozesskosten hätten die eigenen finanziellen Ressourcen belastet. Durch einen gewerblichen Prozessfinanzierer konnte das Unternehmen seine Ansprüche erfolgreich durchsetzen. Ohne dabei eigenes Kapital einzusetzen.

7. Fazit

Prozesskostenfinanzierung bietet sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen eine wertvolle Möglichkeit, juristische Auseinandersetzungen ohne finanzielles Risiko zu führen. Besonders in komplexen und hochstrittigen Verfahren, bei denen die Kosten schnell steigen können, ist die Finanzierung durch externe Partner eine attraktive Lösung.

Die AEQUIFIN Plattform bietet den Vorteil, dass sie weltweit einzigartig ist und es ermöglicht, schnell und unkompliziert mehrere Finanzierer für den eigenen Fall zu finden. So erhalten Kläger und Unternehmen die Garantie, dass ihre finanziellen Interessen während des Verfahrens geschützt sind und sie dennoch die bestmöglichen Erfolgsaussichten haben.

Nutzen Sie die AEQUIFIN Plattform, um den optimalen Prozessfinanzierer für Ihren Fall zu finden.

Berechnen Sie jetzt, wie viel Prozesskostenfinanzierung Sie für Ihren Fall benötigen, indem Sie unseren Prozesskostenrechner nutzen. Starten Sie noch heute und sichern Sie sich die bestmögliche Unterstützung für Ihre Rechtsstreitigkeit!

FAQ

Wie funktioniert Prozesskostenfinanzierung?

Prozesskostenfinanzierung ermöglicht es Klägern, ihre Rechtsstreitigkeiten ohne finanzielle Belastung zu führen. Ein externer Finanzierer übernimmt alle anfallenden Kosten, wie Gerichtskosten, Anwaltsgebühren und Sachverständigenkosten. Im Erfolgsfall erhält der Finanzierer einen Anteil am Gewinn oder der Entschädigung. Dies ermöglicht es den Klägern, ihre Rechte durchzusetzen, ohne ein finanzielles Risiko einzugehen.

Die Finanzierer analysieren dabei die Erfolgsaussichten des Falls und entscheiden, basierend auf einer Risikoabwägung, ob sie die Kosten übernehmen. Wenn der Fall gewonnen wird, wird der finanzielle Gewinn geteilt. Wird der Fall verloren, trägt der Kläger keine Kosten.

Was ist ein Prozessfinanzierungsvertrag?

Es gibt eine Vielzahl an gewerblichen Prozess-Finanzierenden, die sich auf unterschiedliche Bereiche und Verfahren spezialisiert haben. Diese Unternehmen bieten Finanzierungslösungen für Verbraucher und Unternehmen gleichermaßen. Zu den bekanntesten Anbieter gehören:

  • AEQUIFIN – Weltweit einzigartig als Prozessfinanzierungs-Plattform, die mehrere Finanzierer miteinander verbindet.
  • FORIS AG – Einer der größten deutschen Anbieter von Prozessfinanzierungen.
  • Litigation Capital Management – International tätiger Finanzierer mit Spezialisierung auf hochkomplexe Verfahren.

Was ist ein Prozessfinanzierungsvertrag?

Ein Prozessfinanzierungsvertrag ist ein Vertrag zwischen dem Kläger und dem Prozessfinanzierer, in dem die finanziellen und rechtlichen Bedingungen der Finanzierung festgelegt werden. Dieser Vertrag sorgt für Klarheit und schützt beide Parteien, indem er festlegt, wie mit den Risiken und Erträgen umgegangen wird.

Darin sind insbesondere folgende Punkte geregelt:

  • Kostenübernahme: Der Finanzierer übernimmt die gesamten Kosten des Verfahrens.
  • Erfolgsbeteiligung: Ein Anteil des gewonnenen Betrags wird als Entschädigung für den Finanzierer festgelegt.

Rückzahlungsmodalitäten: Falls der Fall verloren wird, muss der Kläger keine Kosten zahlen

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